Marketingmitteilung
Wohin mit dem ganzen Geld?
Die Europäische Zentralbank öffnet abermals die Geldschleusen
Die Quantitätstheorie des Geldes ist eine Wissenschaft für sich. Bis heute streiten die Ökonomen darüber, ob Inflation unweigerlich mit einer Erhöhung der Geldmenge einhergeht oder nicht. Daher lohnt ein Blick in die Statistik. Für Deutschland zeigt sich dabei, dass seit 2012 die jährliche Preissteigerung unter dem Zielwert der Notenbank von 2% lag. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird dies als preisstabil bezeichnet. Erstaunlicherweise begann die Europäische Zentralbank (EZB) in diesem Jahr mit dem direkten Ankauf von Staatsanleihen und vergrößerte damit einhergehend die Geldmenge enorm. Denn das Geld für den Ankauf dieser Anleihen wurde durch die EZB aus dem Nichts geschaffen.
Die Menge an Geld, welche geschaffen wurde, ist schier gigantisch. Seit dem 01. Januar 2010 wuchs die EZB-Bilanz um atemberaubende 5 Billionen Euro. Die Summe entspricht in etwa dem 1,5 fachen der deutschen Wirtschaftsleistung in 2019.
Ihr nächster Schritt.
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Veränderungsraten der Verbraucherpreise in Deutschland pro Jahr.
Trotzdem bleiben die Inflationsraten niedrig, wie kann das sein?
Die Antwort darauf ist vielschichtig, wobei eine Kausalität unverrückbar ist. Das Geld fließt nur in begrenztem Umfang in den realen Wirtschaftskreislauf, also in die Nachfrage von Ge- und Verbrauchsgütern. Vielfach verbleibt es auf Konten und wird somit nicht nachfragewirksam. Darüber hinaus darf man nicht vergessen, dass zur Messung der Inflationsrate ein breiter Warenkorb (650 Güter) herangezogen wird, welcher zwar in regelmäßigen Abständen überarbeitet wird, jedoch häufig nicht dem persönlichem Nachfrageverhalten entspricht.
Bis heute fehlt ein ganz wesentliches Gut, so werden zwar Mieten berücksichtigt, jedoch nicht die Preissteigerungen von Wohnimmobilien. Würde man diese zur Berechnung heranziehen, läge die Inflationsrate in Deutschland deutlich höher. Die Mieten ziehen erst mit einem Zeitverzug an.
So oder so, das Potenzial für höhere Inflationsraten ist absolut gegeben. Schon deshalb, weil die EZB allein in 2020 die Geldmenge um 2,3 Billionen Euro erhöht hat, was in etwa 50% der Erhöhung seit 2010 entspricht. Dieses Geld wird genutzt, um die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19 Pandemie in Europa abzumildern.
Ein Beispiel: Viele Deutsche haben in 2020 auf ihren Urlaub verzichtet, das dafür eingeplante Geld wurde nicht ausgegeben. Durch die umfangreichen Wirtschaftshilfen ist das Einkommen der Deutschen in Summe nicht oder nur wenig gesunken, das Risiko einer finanziellen Einbuße wurde durch den Staat gemildert. Wenn die Pandemie nun im nächsten Jahr überwunden wird, ist die Chance groß, dass diese „Urlaubsgelder“ in den Wirtschaftskreislauf fließen und somit nachfragewirksam werden. Der hohen Nachfrage steht dann aber nur ein begrenztes Angebot an Waren und Dienstleistungen gegenüber, die Preise ziehen an und es kommt zu Inflation.
Im Unterschied zu früheren Zeiten wird die EZB dies aber weitgehend tolerieren und die Zinsen nicht anheben. Allein schon die hohe Verschuldung der Staaten erlaubt das nicht mehr. Aus diesem Grund bleibt der beste Inflationsschutz eine Investition in Sachwerte, da diese von steigenden Preisen profitieren. Zinstragende Finanzaktiva hingegen leiden unter steigenden Inflationsraten, da die reale Rendite (nominale Rendite abzüglich Inflationsrate) weiter sinkt und so verwundert es auch nicht, dass reale Vermögenswerte schon in den vergangenen Jahren teils beachtlich an Wert zugelegt haben. Die Kapitalmärkte haben die Geldpolitik teils antizipiert. Dabei werden die Schwankungen der Vermögenspreise weiter hoch bleiben, der langfristige Trend dürfte aber nach oben gerichtet sein.
Geld hierfür ist zumindest ausreichend vorhanden.
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Stand: 21.12.2020
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