Marketingmitteilung
Inflation - was ist das?
Seit einiger Zeit wird wieder häufiger über das Thema Inflation in der Tagespresse berichtet. Doch was versteht man darunter? Der Begriff Inflation leitet sich aus dem lateinischen Begriff „inflatio“ ab und bedeutet so viel wie „sich aufblasen“ oder „aufblähen“. In der Volkswirtschaftslehre wendet man den Begriff „Inflation“ daher für den Umstand, dass sich die Preise für Waren oder Dienstleistungen laufend verändern und nicht unveränderbar sind. In diesem Zusammenhang beschreibt die Inflation somit die „Preissteigerungsrate“, d.h. die Steigerung der Preise für bestimmte Güter oder Dienstleistungen in einem bestimmten Zeitraum (in der Regel die Veränderung über ein Jahr). Dieser Preisanstieg ist hierbei gleichbedeutend mit der Minderung der Kaufkraft des Geldes (Maßstab für den Wert des Geldes). Die Kaufkraft gibt an, welche Menge an Waren für einen bestimmten Geldbetrag (Geldeinheit) erworben werden kann. Das oberste Ziel der Notenbanken ist es für die grundsätzliche „Stabilität des Preisniveaus“ in einer für die Volkswirtschaft vertretbaren Bandbreite zu sorgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) verfolgt hierbei ein Inflationsziel von ca. 2%, d.h. eine leichte Minderung der Kaufkraft wird immer bewusst angepeilt, da die negativen Effekte eines längerfristigen Preisverfalls („Deflation“) für eine Volkswirtschaft weitaus gefährlichere Auswirkungen haben würden. In einem deflationären Umfeld würden Konsumenten Investitionen aufschieben, da mit weiter fallenden Preisen gerechnet wird und dies zu fallenden Umsätzen und Gewinnen der Unternehmen führen würde.
Ihr nächster Schritt.
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Inflation hat somit unterschiedliche Auswirkungen auf die Volkswirtschaft. Bei einer kontinuierlichen Preissteigerung können die Menschen kontinuierlich für ihr Geld weniger Güter oder Dienstleistungen erwerben => „Kaufkraftverlust“, d.h. der Wert des Geldes nimmt kontinuierlich ab. Die Konsumenten benötigen daher eine ähnliche Steigerung der Löhne und Gehälter, um einen gleichbleibenden Lebensstandard zu erhalten. Allerdings werden auch die Schulden im gleichen prozentualen Umfang weniger. Die Inflationsrate ist dafür ein wichtiger Indikator. Für Geldanlagen bedeutet dies, dass je höher die Inflation, desto höher muss auch die Verzinsung sein. Nur wenn der Ertrag von Vermögensanlagen über der Inflationsrate liegt, wird auch ein Vermögenszuwachs erreicht => „positive Realzinsen“. Bei „negativen Realzinsen“ kann mit dem gleichen Geld nur noch weniger erworben werden als zuvor. Der Normalfall ist somit eine „schleichende“ Inflation, d.h. das Preisniveau steigt nahezu unmerklich, aber konstant. Im Extremfall kann die Auswirkung von Inflation sein, dass Menschen Ersatzwährungen verwenden oder Güter tauschen. Dadurch wird die Kaufkraft des Geldes jedoch immer weiter geschwächt, während das Preisniveau immer weiter steigt. Man spricht hier von einer galoppierenden Inflation.
Inflation = Preissteigerungsrate. Messung durch Warenkörbe.
Zur Messung der Inflation werden Güter und Dienstleistungen in Warenkörben zusammengestellt. Die Zusammensetzung dieser Warenkörbe wird in unregelmäßigen Abständen überprüft und an den für die jeweilige Volkswirtschaft wesentlichen Gütern (Produkte des täglichen Lebens bzw. der Lebenshaltung) und Dienstleistungen (z.B. Kino- oder Friseurbesuche) ausgerichtet. In Deutschland sind ca. 700 unterschiedliche Produkte enthalten, die von den deutschen Verbrauchern (Konsumenten) durchschnittlich in Anspruch genommen (konsumiert) werden. Der Vergleich der Preisentwicklung für den gesamten Warenkorb über einen bestimmten Zeitraum (zum Beispiel 1 Jahr) lässt eine Einschätzung der Veränderung der notwendigen Ausgaben innerhalb einer Volkswirtschaft zu. In der Regel steigen die Preise, d.h. es ist Inflation vorhanden.
Kaufkraft (Teuerung & Kaufkraftverlust). Kurz erklärt.
Wenn ein Produkt teurer wird (Teuerung), bekommt man automatisch weniger für das gleiche Geld zu einem früheren Zeitpunkt. Das Geld verliert somit an „Kaufkraft“, da man weniger Produkte damit kaufen kann (Kaufkraftverlust). Im Beispiel kann der Konsument vor der Preiserhöhung 6 Äpfel mit einer Geldeinheit kaufen, nach der Preiserhöhung nur noch 5 Äpfel. Die Kaufkraft einer Geldeinheit ist somit gesunken.
Auswirkungen der Inflation auf Vermögensanlagen.
Damit sich eine Anlage „lohnt“, muss die Rendite größer als die Inflation – also die Preissteigerung – sein! Die Inflation „frisst“ das Kapital auf, wenn die Rendite über einen längeren Zeitraum kleiner als die Inflation ist.
Beispiel: Entwicklung von Preisen
Anhand von bekannten Produkten wird die allgemeine Preissteigerung deutlich. Die Preise sind in den letzten Jahrzehnten schleichend und von den meisten Konsumenten unbemerkt gestiegen… Aber: Jede noch so keine Preiserhöhung ist immer ein Kaufkraftverlust! Entscheidend ist allerdings das Verhältnis der Preissteigerungen zum Wachstum der Einkommen (bleibt hier allerdings unberücksichtigt, da jedes Einkommen sich sehr unterschiedlich entwickelt). Je höher die Einkommen, desto weniger werden die Preissteigerungen wahrgenommen.
Durchschnittliche Preise in Deutschland.
Eis Langnese Cornetto |
Eis Langnese Nogger |
Eis Langnese Capri |
Bild-Zeitung (Druckversion) |
1 Liter Super Benzin |
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1979 | 0,51 € | 0,51 € | 0,26 € | 0,13 € | 0,51 € | |||||
1989 | 0,77 € | + 51% | 0,77 € | + 51% | 0,26 € | + 0% | 0,31 € | + 138% | 0,63 € | + 24% |
1999 | 1,02 € | + 32% | 0,77 € | + 0% | 0,41 € | + 58% | 0,36 € | + 16% | 0,90 € | + 43% |
2009 | 1,20 € | + 18% | 1,00 € | + 30% | 0,50 € | + 22% | 0,60 € | + 67% | 1,28 € | + 42% |
2019 | 1,50 € | + 25% | 1,50 € | + 50% | 1,00 € | +100 % | 1,00 € | + 67% | 1,44 € | + 13% |
1979-2019 | + 194% | + 194% | + 285% | + 669% | + 182% |
Quelle: Eigene Darstellung & Erhebung
Die Inflation ist in den letzten Jahren etwas in Vergessenheit geraten, spielt aber immer eine wichtige Rolle für Konsumenten (Konsumbereitschaft) und Anleger (Auswirkung auf die tatsächliche reale Rendite von Anlagen). Insbesondere Anleger sollten daher die Inflation immer im Blick haben und die eigenen Renditeziele oberhalb der Inflationsrate festlegen! Höhere Renditeerwartungen bedeuten allerdings auch ein höheres Risiko, daher sollten Anleger ihre Vermögenswerte immer „über alles“ breit streuen und somit „immer mehrere Eisen im Feuer haben!“
Lassen Sie sich beraten!
Stand: 25.02.2021
Wichtige Hinweise
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