Marketingmitteilung
Investmentfonds: Welche Fondsarten gibt es?
Investmentfonds – oder kurz „Fonds“ sind gemeinschaftliche Kapitalanlagen und werden von Investmentgesellschaften, Vermögensverwaltern oder auch Banken ins Leben gerufen, d.h. „aufgelegt“. So weit so gut. Das Basiswissen zu Fonds hatten wir im gleichnamigen ersten Teil dieser Themenserie besprochen. Nachfolgend betrachten wir die unterschiedlichen Fondsarten etwas genauer.Ihr nächster Schritt.
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Welche Arten von Fonds gibt es? (Detailbetrachtung)
Insgesamt haben Anleger bei Fonds die „Qual der Wahl“! Gefühlt gibt es auf der Welt so viele, wie „Sand am Meer“. Für jeden Anleger sollte also der passende Fonds dabei sein. Die Unterschiede sind groß, manchmal allerdings auch nur sehr klein und dann auf den ersten Blick kaum zu erkennen. Bei der Charakterisierung der Fonds kommt es wesentlich auf die fondsindividuellen Anlagebedingungen an, die in den jeweiligen Verkaufsprospekten durch die jeweilige Fondsgesellschaft detailliert beschrieben und festgelegt werden. Diese Bedingungen legen somit fest, was in einem Fonds enthalten ist bzw. worin der jeweilige Fondsmanager investieren darf. Bei der Definition der Fondsarten existieren verschiedene Definitionen vom Umfang und der Bezeichnung her. Die für uns wichtigste Unterteilung erfolgt aufgrund der enthaltenen Komponenten:
Geldmarktfonds
Geldmarktfonds tätigen sehr kurzfristige liquiditätsähnliche Anlagen (in der Regel unter einem Jahr) und sind damit nur eine Art „Liquiditätsersatz“ bzw. eine zwischenzeitliche Parkposition für Vermögenswerte. Aufgrund der aktuellen Niedrigzinsphase (mit häufig bereits negativen Zinsen) ist es kaum noch möglich mit dieser Fondsart einen positiven Ertrag zu erzielen, insbesondere da weiterhin Kosten für die Verwaltung des Sondervermögens anfallen (auch wenn diese sehr gering sind). Eine Mini-Renaissance haben Geldmarktfonds erlebt, seitdem einige Finanzdienstleister für Kontoguthaben „negative Zinsen“ berechnen. Diese können aktuell bis zu -0,5% pro Jahr betragen. In den Anlagenstrategien wird häufig als Renditeziel „eine schwarze Null“ formuliert, was im Vergleich zu diesen „negativen Kontozinsen“ immerhin eine Verbesserung bedeutet, aber keinen nennenswerten Vermögenszuwachs ermöglicht.
Rentenfonds
Rentenfonds investieren in verzinsliche Wertpapiere (kurz „Anleihen“ oder auch nur „Renten“ genannt) verschiedener Emittenten bzw. Schuldner, Regionen, Währungen und Laufzeiten. Bei einem normalen Verlauf werden diese Anleihen am Ende der Laufzeit zum Nennwert (in der Regel 100%) durch den Emittenten zurückgezahlt.
Ziel sind dabei regelmäßige Zinseinnahmen, aber auch Kursgewinne bei Verkauf vor Ende der Laufzeit. Im Fokus stehen dabei in der Regel Pfandbriefe, Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen mit verschieden langen Laufzeiten. Je länger die Laufzeiten, desto höhere Kursschwankungen sind während der Laufzeit möglich. Dabei sind die Entwicklungen der Anleihekurse im Wesentlichen abhängig von den Marktzinsen, Unternehmensnachrichten bzw. der Schuldnerbonität, der Restlaufzeit und ggfs. der Währungsentwicklung. In Zeiten von allgemein niedrigen Marktzinsen ist es auch für Manager von Rentenfonds schwierig adäquate Anleihen mit einem vernünftigen Chance-Risiko-Verhältnis zu finden. Historisch betrachtet waren die letzten 25 Jahren von fallenden Marktzinsen geprägt und somit steigenden Anleihekursen. Bei steigenden Zinsen droht allerdings ein Kursverlust während der Laufzeit, d.h. der Wert eines Sondervermögens mit Fokus auf Renten ist in diesen Marktphasen erhöhten Kursverlustrisiken ausgesetzt. Das Fondsmanagement kann dann nur durch geschickte Titelauswahl und eine aktives Laufzeitmanagement versuchen „gegenzusteuern“. Bei „steigenden Marktzinsen“ nehmen somit die Risiken von Rentenfonds zu.
Aktienfonds
Aktienfonds investieren schwerpunktmäßig in börsennotierte Unternehmen aller Art, allgemein bekannt als Aktien. Die Fondsanteilsinhaber sind somit indirekt Miteigentümer dieser Unternehmen mit allen Chancen und Risiken bzw. Rechten und Pflichten, wie bei einer Direktanlage in Aktien. Der wesentliche Vorteil ist das professionelle Management und die breite Streuung auf viele verschiedene Unternehmen. Die einzelnen Fonds konzentrieren sich auf bestimmte Themen, Branchen und Länder oder bieten einfach das „Rund-um-sorglos-Paket“ mit einer „globalen Anlage in Aktien“ an. Grundsätzlich ist auch hier die Auswahl des jeweiligen Fondsmanagers die wichtigste Entscheidung, insbesondere wenn die Anlageziele sehr offen formuliert sind („Anlage in globale Aktien“). Der Fokus von Aktienfonds liegt in der Erzielung von Kursgewinnen, allerdings gibt es auch viele Strategien, die die Erzielung von laufenden Erträgen, die sogenannten „Dividenden“ in den Fokus stellen (international häufig auch als „Income“ bzw. „Einkommen“ bezeichnet). Die Erfahrung zeigt, dass Unternehmen, die überhaupt eine (hohe) Dividende zahlen können, in der Regel auch ein erfolgreiches Geschäftsmodell aufweisen. Somit ist die Dividende ein Indikator für ein solides Unternehmen (Voraussetzung ist dabei, dass die Dividende aus einem erzielten Gewinn gezahlt wird). Auch wenn die Dividendenzahlen als Ausschüttung dem Unternehmen entnommen wird, sorgt sie insgesamt für eine positive Stimmung der Investoren und damit grundsätzlich auch für gutes Chance-Risiko-Verhältnis. Bei einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont sind Aktienfonds die renditestärksten Fondsarten, allerdings müssen Anleger auch höhere Kursschwankungen einkalkulieren. In Zeiten von Negativzinsen werden Aktien bei deutschen Anlegern immer beliebter, da ohne Aktien und deren langfristige Wertsteigerungschancen die Altersvorsorgelücken kaum noch zu schließen sind.
Rohstoff(aktien)fonds
Bei Rohstofffonds gilt es zunächst zu klären, um welche „Unterart“ es sich handelt, da diese auf den ersten Blick häufig nicht erkennbar ist. Hier hilft nur ein Blick ins das Verkaufsprospekt oder das Portfolio des Fonds. Zunächst gibt es die handelbaren Rohstoffe und daneben Aktien von Unternehmen, die diese Rohstoffe fördern (Mining), handeln oder verarbeiten. Im Publikumsfondsgeschäft sind „Rohstoffaktienfonds“ eher die Regel, da eine Direktinvestition in die Rohstoffe nur über den Terminmarkt möglich ist. Hintergrund ist, dass Rohstoffe an den Kapitalmärkten nur auf „Termin“ als sogenannte „Future-Kontrakte“ gehandelt werden, d.h. mit Liefer- oder Abnahmeverpflichtungen). Dieses macht die Anlage für Privatkunden kompliziert und schwer verständlich. Insgesamt entwickeln sich beide Arten, d.h. Fonds mit Direktinvestments oder Investment in Rohstoffaktien eher unabhängiger zu den globalen Aktienmärkten und eignen sich somit als Beimischung zur Diversifizierung einer strukturierten Vermögensanlage. Weiterhin müssen Anleger bei dieser Fondsart berücksichtigen, dass Rohstoffmärkte stärker von politischen Einflüssen und Verknappung der Rohstoffe betroffen sind und dadurch auch die Schwankungsbreiten in beide Richtungen häufig höher als in anderen Anlageklassen ausfallen. Wie bei Aktienfonds müssen Anleger auch hier einkalkulieren, dass höhere Renditechancen auch mit Risiken erkauft werden.
Offene Immobilienfonds (OIF)
Immobilien standen schon immer bei deutschen Anlegern hoch im Kurs. Die eigene Immobilie ist „die Sachwertanlage der Deutschen“, nicht nur als „selbstgenutzte“ Immobilie, sondern auch als „Rendite und Stabilität bringende“ Anlage im Bereich der Altersvorsorge. Mit „offenen Immobilienfonds“ ist es möglich auch mit kleinen Vermögen in Immobilien aller Art und aus allen Branchen bzw. Nutzungsarten zu investieren. Im Grundsatz sind das Gewerbeimmobilien (Büros, Einkaufszentren, Hotels, Gesundheitsversorgung, usw.) oder Wohnimmobilien (private Wohneinheiten, Seniorenheime, betreutes Wohnen, usw.). Diese Immobilien können im In- und Ausland liegen, manche Fonds setzen dabei in den Anlagerichtlinien einen Fokus auf bestimmte Länder, Regionen oder Nutzungsarten (Branchen). Der Erfolg hängt davon ab, wie sich die Mieteinnahmen (Mietrendite), die Vermietungsquote und der Wiederverkaufswert auf dem jeweiligen relevanten Immobilienmarkt entwickeln. Aufgrund der Sachwertkonstruktion steht hier „Stabilität“ vor „Renditemaximierung“, d.h. die Zielrenditen liegen in der Regel im niedrigen einstelligen Renditebereich. Zum Schutz der Anleger gelten bei „offenen Immobilienfonds“ seit einigen Jahren Mindesthaltefristen (24 Monate) und Kündigungsfristen (12 Monate) für eine Rückgabe an die Fondsgesellschaft. Diese Regelungen sollen frühere Krisen bei „Immobilienfonds“ (z.B. während der Finanzkrise 2008) aufgrund Liquiditätsproblemen durch massive Fondsrückgaben verhindern und reduzieren insgesamt das Risiko dieser Anlageart.
Mischfonds
(im internationalen Sprachgebrauch häufig mit dem englischen Begriff „Multi Asset“ bezeichnet)
Mischfonds investieren in verschiedene Arten von Wertpapieren und können so die individuellen Ziele der Anleger sehr gut erfassen. Es gibt sie somit in allen Ausprägungen. Einige setzen einen Schwerpunkt auf Renten, andere auf Aktien oder setzen sogar gar keinen Scherpunkt. Die wichtigste Entscheidung ist dabei somit die Wahl des Fondsmanagers. Dieser „Fondsmanager des Vertrauens“ trifft dann, im Rahmen der im Verkaufsprospekt vorgegebenen Rahmenbedingungen, alle zukünftigen Entscheidungen, d.h. wie, wann und wo Anlagen getätigt oder wieder aufgelöst werden. Bei Mischfonds handelt es sich somit um „vermögensverwaltende Anlagelösungen“, die bereits mit geringen Anlagevolumen und somit für „jedermann“ möglich sind. Über die Gewichtungen der einzelnen Assetklassen, Regionen, Währungen oder Branchen und das Timing (zeitliche Koordinierung) muss sich der Anleger damit keine Gedanken mehr machen.
Dachfonds (auch „Fund of funds” bzw. „Fonds im Fonds”)
Im Grundsatz sind Dachfonds mit den vorbeschriebenen „Mischfonds“ vergleichbar. Der wesentliche Unterschied ist, dass der Manager eines Dachfonds ausschließlich in andere offene Fonds (sogenannte Zielfonds) investiert. Für Anleger bedeutet dies, dass die Risikostreuung faktisch doppelt so hoch ist. Das Management des Dachfonds analysiert und bewertet dabei andere Fondsmanager, deren Strategien und entsprechende Erfolge. Diese werden mit vergleichbaren Fonds verglichen und nach eigener Einschätzung finden dann die „besten Fonds“ den Weg in den Dachfonds. Für Anleger grundsätzlich eine schöne Sache, allerdings bleibt dafür die Transparenz ein wenig auf der Strecke, da Entscheidungen und Zusammensetzungen für Anleger aufgrund der „Fonds im Fonds“-Konstruktion schlecht nachvollziehbar sind. Der Anleger muss sich somit noch stärker als bei Mischfonds auf die Einschätzung des Dachfonds-Managers verlassen. Zusätzlich sind die Kosten höher als bei anderen Fondsarten, da immer 2 Fonds involviert sind: Der Dachfonds und der Zielfonds.
Nachhaltigkeitsfonds
Das Thema „Nachhaltigkeit“ (englisch: „Sustainability“) hält seit einigen Jahren in allen Bereichen Einzug. Hierbei fällt häufig der Begriff „Nachhaltigkeitsfonds“. Allerdings gibt es bisher keine vereinheitlichten Kriterien. Im Wertpapiergeschäft wurden bereits 2019 und 2020 die sogenannte „Taxonomie-Verordnung“ und die „Offenlegungsverordnung“ (Kurznamen) durch die Europäische Union (EU) beschlossen und veröffentlicht. Diese stellen nun die regulatorische Basis für alle „nachhaltigen“ Vermögensanlagen dar, wobei diese gesetzlichen Regelungen bisher nur den groben Rahmen abstecken und noch viele Fragen für die Praxisumsetzung unbeantwortet lassen. Es daher bisher keine Möglichkeit „Nachhaltigkeitsfonds“ eindeutig zu identifizieren und zu bewerten. Die Einstufung, ob ein Fonds „nachhaltig“ anlegt oder nicht, trifft bisher die Fondsgesellschaft eigenständig. Interessenkonflikte sind ohne eindeutige regulatorische Vorgaben daher durchaus möglich.
Eine umfangreiche Auswahl an Investmentfonds finden Sie in der Select Fondspalette.
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Auf Aktualität geprüft am: 20.09.2021
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