Marketingmitteilung
Deutscher Aktienindex (DAX): „Frisches Blut für den DAX!“
Im September 2021 fand eine Art „Runderneuerung“ im deutschen Leitindex DAX statt. Hintergrund sind die nicht mehr zeitgemäßen Aufnahmekriterien und die Pleite des Zahlungsdienstleisters Wirecard im Jahr 2020. Diese Krise hat gravierende Schwächen im Regelwerk der Deutschen Börse, die für die Zusammensetzung des DAX verantwortlich ist, offengelegt.
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Weiterhin gab es zuletzt viel Kritik beim Aufstieg von „Delivery Hero“. Der Lieferdienst hat seit seiner Gründung 2011 im laufenden Geschäft unter dem Strich noch nie Geld verdient und konnte trotzdem in die Elite der deutschen Aktien aufgenommen werden.
Die neue Zusammensetzung wird zum 20. September 2021 im Index umgesetzt. Der DAX besteht dann aus 40 Aktien, statt bisher aus 30 Aktien. Die neuen Kandidaten kommen aus der sogenannten „2. Reihe“, dem MDAX. Dies bedeutet allerdings nicht, dass es sich nur um „zweitklassige Unternehmen“ handelt, denn auch im MDAX waren in der Vergangenheit einige „Weltmarkführer“ und qualitativ hochwertige Unternehmen zu finden. Diese schafften es in der Vergangenheit aber aufgrund der bisherigen Aufnahmekriterien für den DAX nicht in die „elitäre“ 1. Reihe.
Seit dem 03. September 2021 sind nun auch die „Neuen“ bekannt. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus „alt-bekannten“ und „jungen“ Unternehmen aus überwiegend zukunftsorientierten Branchen. Somit erfolgt auch eine Art „Verjüngungskur“.
Als neues Schwergewicht erscheint nun der deutsch-französische Flugzeugbauer „Airbus“ im DAX. Bei einem Börsenwert von über 50 Milliarden Euro rutscht der Wert direkt in die Top 5. Eine höhere Marktkapitalisierung haben in Deutschland aktuell nur SAP, Linde, Siemens und Allianz.
Weitere Neulinge sind der Sportartikelhersteller Puma, der Lieferdienst Hello-Fresh, der VW-Großaktionär Porsche Holding, der Chemiewert Brenntag, die Biotech-Aktie Qiagen, der Pharmawert Sartorius, die Medizintechniktochter von Siemens Healthineers, der Duftstoffhersteller Symrise und der Online-Händler Zalando. Das aktuell häufig diskutierte Thema „Nachhaltigkeit“ bleibt weiterhin außen vor, ebenso fehlen weiterhin echte „Technologie-Aktien“.
Das Für und Wider der DAX-Aufstockung
Die DAX-Geschichte startete am 1. Juli 1988 mit der Berechnung des Index durch die „Deutsche Börse“. Nun ca. 33 Jahre später wird die Geschichte neu geschrieben und der deutsche Leitindex auf 40 Aktien aufgestockt.
Angegeben ist die Kursentwicklung ohne Berücksichtigung etwaiger Kosten.
Bitte beachten: Zurückliegende Kursentwicklungen können für die zukünftige Entwicklung nicht gewährleistet werden. Angaben zur bisherigen Kursentwicklung erlauben keine verlässliche Prognose für die Zukunft.
Hintergrund der Erweiterung ist der Wunsch, sich an internationale Standards anzugleichen, wie etwa die Leitindexes in Frankreich und Italien, die ebenfalls je 40 Titel zählen. Ein breiterer DAX spiegelt zunächst die deutsche Aktienlandschaft und deren Entwicklungen besser wider als nur 30 Aktien. Allerdings ist der Index mit 40 Werten im weltweiten Vergleich auch nicht übermäßig groß, als dass er in einer strategischen Asset-Allokation allein für ausreichend Diversifikation (Risikostreuung) sorgen würde. Ein wirkliches Vorbild für einen solchen Zweck wäre eher der S&P 500, der in den USA die Aktienwerte von 500 der größten börsennotierten US-Unternehmen abbildet. Hier bekommt man tatsächlich ein echtes Bild der Aktienlandschaft, da auch die kleinen und mittelgroßen Unternehmen vertreten sind. Beim neuen DAX ist dies weiterhin nicht der Fall – er bleibt der „Elite“ bzw. den großen Unternehmen vorbehalten.
Die neu aufgenommenen Unternehmen kommen weiterhin eher aus „langweiligen“ Branchen wie Industrie, Pharma, Chemie, Konsum oder Medizintechnik. Deren Bewertungen und Perspektiven haben sich in den vergangenen Monaten keineswegs verschlechtert, doch sie könnten genau das unterbinden, was eine Aufstockung mit sich bringen sollte: einen breiteren Branchenmix im Leitindex. Mit den Aufsteigern wird sich das Gewicht der ohnehin schon stark vertretenen Sektoren „Pharma“ und „Chemie“ im DAX sogar noch verstärken, statt verringern. Diese Branchen haben eher einen zyklischen Charakter und könnten somit die Konjunkturabhängigkeit des Leitindexes sogar nochmal erhöhen. In der Folge der DAX-Erweiterung um 10 Aktien erfolgt eine entsprechende Reduzierung des Nebenwerteindex MDAX, der dann nur noch 50 Aktien umfasst. Der MDAX verliert dadurch tendenziell an Bedeutung und die „Elite“ bleibt unter sich. Es bleibt also weiterhin fraglich, ob die neue DAX-Struktur nun wirklich eine bessere und komplettere Abdeckung der Aktienlandschaft Deutschlands erreicht. Immerhin wird der neue DAX mit 40 Aktien in Zukunft ca. 80% (ca. 1,7 Billionen Euro) des deutschen Aktienmarktes repräsentieren (beim alten DAX mit 30 Aktien sind die ca. 65% (ca. 1,4 Billionen Euro).
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Zunächst ändert sich nicht viel
Durch die aktuell höhere Bewertung des MDAX (Kurs-Gewinn-Verhältnis/KGV von ca. 30), wird auch die Bewertung des neuen Leitindex leicht ansteigen (KGV akt. ca. 14 auf ca. 15), bleibt im internationalen Vergleich allerdings immer noch günstig (S&P500: KGV ca. 21). Am Punktestand des DAX wird sich zunächst nicht viel ändern, da die 10 neuen Aktien nur ca. ein Gesamtgewicht von 15% haben werden (Airbus allein kommt auf ca. 5%).
Wichtig ist, dass nach der Umstellung nur noch Aktien im Leitindex vertreten sein dürften, die Quartalsabschlüsse und testierte Jahresabschlüsse fristgerecht vorlegen, ansonsten erfolgt eine außerordentliche Streichung („Fast Exit“). Zusätzlich werden nur Unternehmen aufgenommen, die in den zurückliegenden 2 Jahren ein positives Betriebsergebnis vorweisen können. Weiterhin müssen die Kandidaten bei der Marktkapitalisierung unter den Top 40 liegen.
Zusammenfassung
Aufgrund der Wanderbewegung vom MDAX in den DAX, wird der „neue“ deutsche Leitindex bzw. „die 1. Reihe“ interessanter als noch in der Vergangenheit und erhält durch die neuen Unternehmen auch neue „Fantasie“. Zusätzlich dürfte die Neuaufstellung vor dem Hintergrund der deutlich verschärften Aufnahmebedingungen mehr Stabilität bringen und den Finanzplatz Deutschland eher stärken als schwächen. Aus unserer Sicht bleiben daher deutsche Aktien auch zukünftig für Investoren interessant und sollten den positiven Trend der letzten Jahre fortsetzen können.
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Fonds | WKN | ISIN |
LBBW Aktien Deutschland |
848465 | DE0008484650 |
LBBW Aktien Europa | 978022 | DE0009780221 |
LBBW Dividenden Strategie Euroland R | 978041 | DE0009780411 |
W&W Europa-Fonds | 978048 | DE0009780486 |
W&W Quality Select Aktien Europa | 978056 | DE0009780569 |
Wichtiger Hinweis: Bei der aufgeführten Liste handelt es sich lediglich um einen Auszug von Investmentfonds der Select Fondspalette. Hierbei handelt es sich um keine Kaufempfehlung. Ihr Berater informiert und berät Sie gerne.
Kurzübersicht Chancen und Risiken
Einzelheiten entnehmen Sie bitte den jeweiligen Fondsunterlagen.
Chancen |
Risiken |
Aktien bieten auf lange Sicht überdurchschnittliches Renditepotenzial |
Aktienkurse können stark schwanken und es kann zu Kursverlusten kommen (Verlust des eingesetzten Kapitals möglich) |
Gezielte Teilhabe an Aktienchancen in bestimmten Themen |
Die Volatilität (Wertschwankung) des jeweiligen Fonds kann durch die zugrunde liegenden Aktien erhöht sein |
Eine internationale Ausrichtung ermöglicht eine besonders breite Streuung der Anlagen |
Das jeweilige Anlagethema oder die -region kann schwächer abschneiden als anderer Regionen |
Bitte beachten Sie: Jede Geldanlage in Investmentprodukte birgt neben Chancen auch Risiken, die zu Verlusten führen können. Dazu gehören z.B. allgemeine Marktrisiken, Zinsänderungsrisiken, Risiken durch höhere Wertschwankungen, Risiken aus Derivateeinsatz und Risiken durch die Kreditwürdigkeit der Unternehmen.
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Auf Aktualität geprüft am: 20.09.2021
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