Marketingmitteilung
Bundestagswahl 2021
Auswirkungen auf die Kapitalmärkte?
Wie immer vor politischen Großereignissen stellt sich die Frage: Wie geht es weiter?
Diese Frage ist 2021 so schwer wie selten zuvor. Nicht nur, dass erstmals die aktuelle Bundeskanzlerin nicht mehr zur Wiederwahl steht, sondern auch das Rennen zwischen 3 Parteien bis zum Wahltag eng bleiben wird. Es wird wohl ein Fotofinish geben. Nachdem die CDU bis August sehr deutlich an der Spitze lag, so scheint es nun, dass der Partei beim Einbiegen auf die Zielgraden die Puste ausgeht. In vielen Umfragen hat die SPD sehr deutlich Boden gut gemacht und liegt nun Kopf an Kopf mit der CDU an der Spitze. Die Grüne dagegen haben etwas den Anschluss verloren, aber auch hier ist noch nicht das letzte Wort gesprochen.
Ihr nächster Schritt.
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Am 26.09.2021 abends wissen wir etwas mehr, die endgültige Bildung der Regierungskoalition dürfte sich aber dieses Mal länger hinziehen, vor dem Hintergrund des wohl knappen Wahlausgangs. Auch wenn der Ausgang der Bundestagswahl noch ungewiss ist, lassen Hochrechnungen bestimmte Rückschlüsse zu. Insbesondere die Koalitionsbildung beinhaltet viele Möglichkeiten und auch das Rennen um die Kanzlerschaft bleibt eng. Wahrscheinlich ist, dass sich die neue Bundesregierung aus den Parteien CDU/CSU, Grüne, SPD und FDP bilden wird, wobei erst die nachgelagerten Koalitionsverhandlungen dies zeigen werden. In den letzten Wochen ist, aufgrund der Stärke der SPD, auch wieder eine Linkskoalition möglich. Die Überschneidungen in den Wahlprogrammen sind allerdings nicht besonders groß (nur in der Wirtschaftspolitik herrscht so etwas wie „Einigkeit“ in Form von solidarischer Umverteilung durch Anpassung der Steuerpolitik). Die Option einer Koalition unter Beteiligung der Linken könnte somit eher als ein Mittel zum Zweck genutzt werden, um die FDP zu einer Ampelkoalition zu bewegen. Sicher erscheint, dass es keine Regierungsbeteiligung der AfD geben wird. Daher dürften die Auswirkungen auf die Kapitalmärkte hauptsächlich von den Wahlprogrammen der 4 großen Parteien abhängen. In den nachstehenden Ableitungen werden somit nur diese einbezogen. Die Betrachtung erfolgt rein volks- und betriebswirtschaftlich und stellt keine Wahlempfehlung oder eine gesellschaftliche Wertung dar.
Das dominierende Thema der Wahlprogramme ist nicht mehr die Bekämpfung der Corona-Pandemie, sondern der Umgang mit dem Klimawandel.
Hierbei sind die 4 Wahlprogramme erstaunlich ähnlich. Alle Parteien fordern den Umbau der Wirtschaft hin zu einer klimaneutralen Ökonomie, die Grünen wollen dieses Ziel bereits 2035 erreichen, CDU und SPD bis 2045 und die FDP bis 2050. Gleichzeitig wollen alle den Wirtschaftsstandort Deutschland zur weltweiten Nummer 1 im Bereich des Wasserstoffes mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten (Herstellung von synthetischen Kraftstoffen, mit welchen dann der Luft- und Schwerlastverkehr klimaneutral werden kann). Unternehmen aus dem Wasserstoffsektor werden also höchstwahrscheinlich von der Fokussierung auf diesen Energieträger profitieren. Alle 4 Parteien fordern eine Verbesserung des ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr). Hierzu zählt der Bus- und Schienenverkehr (U-, Straßen- und Regionalbahnen), d.h. insgesamt kann mit einer Ausweitung der Infrastrukturinvestitionen gerechnet werden. Beim Thema „Digitalisierung“ werden die Programme schon reichlich unkonkreter, alle Parteien versprechen umfangreiche Investitionen, wobei die Zielvorgaben aber vage bleiben. Allen gemein ist die Bekämpfung der Internetkriminalität und die Verbesserung der Cybersicherheit (Datenschutz), da in den letzten Jahren deutsche Politiker und Unternehmen oft aus dem Internet heraus attackiert (ausgespäht) wurden. Die Schäden gingen dabei in die Milliarden. Deutsche Unternehmen insbesondere aus den Branchen „Technologie“ und „Sicherheit“ können hieraus in der kommenden Legislaturperiode mit neuen Aufträgen rechnen, da diese Kompetenzen nicht ins Ausland abwandern sollen.
Wichtig ist weiterhin die zukünftige Steuer- und Abgabenpolitik, da Aktienbewertungen maßgeblich von den Gewinnen abhängen. CDU/CSU und FDP stehen für eine Entlastung der Wirtschaft (z.B. Deckelung der Unternehmenssteuern und der Lohnnebenkosten) und eine Entfesselung der deutschen Unternehmerkultur durch den Abbau von Bürokratie. Insgesamt sehr börsenfreundliche Maßnahmen. SPD und Grüne fordern hingegen keine weiteren Entlastungen für die Wirtschaft, sondern stehen eher für Steuererhöhungen bei Spitzenverdienern und die Wiedereinführung der Vermögensteuer.
Fazit: Die Wahlprogramme der vier großen Parteien sind in den hier beschriebenen Themenfeldern gar nicht so unterschiedlich. Insgesamt kann man also festhalten, dass auch in den kommenden 4 Jahren eine positive Entwicklung an den Kapitalmärkten möglich ist. Politische Störfeuer sind derzeit nicht abzusehen. Auch das Spitzenpersonal der großen Parteien ist durch pragmatische Charaktere gekennzeichnet.
Insgesamt dürfte somit die Bundestagswahl 2021 für deutsche Anleger wenig Handlungsbedarf erfordern. Die Themen bleiben unverändert und da Anlagestrategien ohnehin langfristig ausgerichtet sein sollten, dürften nur kleinere Anpassungen notwendig werden. Anleger sollten daher die eigenen Investitionen auf Zukunftsfähigkeit überprüfen und ggfs. Themen wie „Digitalisierung“, „Klimaschutz“, „Gesundheit“, „Infrastruktur“ oder auch „Wasser“ stärker in den Fokus rücken.
Wir gehen weiterhin davon aus, dass die positiven Aktientrends der letzten Jahre auch nach der Bundestagswahl 2021 fortgesetzt werden. Selbst beim aktuell in der Presse beschrieben wirtschaftlichen „worst-case“-Szenario, in Form einer Regierung aus SPD, Grüne und Linke, werden die vorbeschriebenen wesentlichen Themen im Fokus stehen. Die Prioritäten werden ggfs. etwas verändert, allerdings sind die echten Zukunftsthemen nicht durch die Politik aufhaltbar und werden sich langfristig durchsetzen. Die Erfahrung der Vergangenheit zeigte immer wieder: „Politische Börsen haben kurze Beine!“ Deutsche Anleger können somit relativ besonnen auf den Wahlausgang schauen, wenn das Motto: „Lege nicht alle Eier in einen Korb!“ im eigenen Depot umgesetzt ist. Damit ist gemeint, dass auch in der Zukunft eine breite Streuung (Diversifizierung) über Branchen/Themen, Regionen und Anlagearten immer oberstes Ziel sein sollte.
Bitte beachten Sie: Jede Geldanlage in Investmentprodukte birgt neben Chancen auch Risiken, die zu Verlusten führen können. Dazu gehören z.B. allgemeine Marktrisiken, Zinsänderungsrisiken, Risiken durch höhere Wertschwankungen, Risiken aus Derivateeinsatz und Risiken durch die Kreditwürdigkeit der Unternehmen.
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Auf Aktualität geprüft am: 20.09.2021
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